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Guido Gerspach als frischer Weltmeister mit Goldmedaille

Mit Ying-Yang zur Goldmedaille

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt“, wusste schon „Geier Sturzflug“ als die Neue Deutsch Welle ganz nach oben schwappte. Wenn Guido Gerspach aus dem südbadischen Görwihl in die Hände spuckt, klebt ruckzuck eine Fliese nach der Anderen an Wand und Boden. Kahle, graue Stellen verwandeln sich zu wahren Kunstwerken.

So wie bei der Weltmeisterschaft der Junghandwerker im südkoreanischen Seoul. Aufgaben waren: zwei Ypsilons und das Yin-Yang-Zeichen, Symbol für die Einheit, von sich ergänzenden Gegensätzen. Die Jury war beeindruckt und Guido Gerspach Weltmeister.

Nervenstärke und Genauigkeit

„In der Ruhe liegt die Kraft“, lautet die Devise des 20-jährigen Fliesenlegers, der mit Nervenstärke und absoluter Genauigkeit die Konkurrenz aus der ganzen Welt hinter sich lies. Dabei waren über 100.000 Zuschauer, darunter der koreanische Staatspräsident Kim Dae-Jung. Nicht zu vergessen das Millionenpublikum vor den Fernsehschirmen auf der ganzen Welt. Spektakulär für den Goldjungen auch der Moment, als er ganz oben auf dem Siegertreppchen stand, „ein absolut brutal schönes Gefühl“.
Gefließtes Yin-Yang-Zeichen für die Weltmeisterschaft
Siegerehrung von Guido Gerspach in Südkorea

Zum Abschluss in Seoul gab’s genauso eine Riesenfete wie bei der Rückkehr in die Heimat. Mit Transparenten, Blaskapelle und Festzelt gratulierte nicht nur alles was in und um Görwihl Rang und Namen hat, auch Landtagspräsident Peter Straub reiste eigens aus Stuttgart ins Südbadische, um dem Champion hoch leben zu lassen. Der beste Jungfliesenleger der Welt ist in Görwihl aufgewachsen und hat dort im elterlichen Betrieb das Handwerk von der Pike auf gelernt. Vater Günter ist natürlich mächtig stolz. Er hat schon früh das außergewöhnliche Talent seines Sohnes erkannt: „Schon im Sandkasten hat Guido Fliesen verlegt.“